Dirck van Delen

Dirck van Delen, Fantasie-Architektur, Kunsthandel Mühlbauer

Dirck van Delen

FANTASIE-ARCHITEKTUR

Dirck van Delen (Heusden ca. 1605 – 1671 Arnemuiden)

Öl auf Holz
116,5 × 166,7 cm

Das Gemälde mit dem prächtigen, architektonisch gestalteten Palasthof gehört zu van Delens am besten ausgearbeiteten und gelungensten Kompositionen und wird von Blade (siehe Literatur) auf ca. 1635 datiert.

Die opulent architektonische Kulisse erhält ihren Glanz durch die höfische Szenerie elegant gekleideter Figuren, welche von dem Maler Anthonie Palamedesz (Delft 1600/1601 – 1673 Amsterdam) ausgeführt und in den zentralen Vordergrund platziert wurde. Palamedesz setzte seine Figurenstaffagen in van Delens beste Werke, darunter die Gemälde „Architectural Fantasy“, in der National Gallery, London (1634 datiert), „Großer Gartenpalast“ im Kunsthistorischen Museum, Wien (1640) und das 1641 datierte „Palast Interieur“ in der Niedersächsischen Landesgalerie, Hannover.

Dieses fein nach perspektivischen Regeln ausgeführte Gemälde zählt mit Sicherheit zu den Hauptwerken van Delens und ist wohl für einen aristokratischen und höfischen Auftraggeber ausgeführt worden, der eng mit dem Hause Oranien verbunden war.

Van Delen malte Fantasiearchitekturen, speziell Kirchen- und Palast-Interieurs, stilistisch beeinflusst von Hendrick van Steenwyck d. J. und war die inspirierendste Kraft für die führenden Architekturmaler in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts.

Literatur

Timothy T. Blade: The Paintings of Dirck van Delen, Dissertation, University of Minnesota 1976, Kat. Nr. 102, Abb. 144