Rokoko-Spiegel
Rokoko-Spiegel
Johann Michael Hoppenhaupt d. Ältere (1709 – 1769)
Berlin / Potsdam, um 1755 / 60
Lindenholz geschnitzt, grau-weiß gefasst und original vergoldet, originales Spiegelglas.
Rückseitig alte Inventaretiketten „I. STEPHAN“ sowie „Nr. 8, Sammlung Fischer-Böhler, Residenzstr., München“
145 x 90 cm
Johann Michael Hoppenhaupt gehört zu den bedeutendsten Bildhauern und Innenraum-Ausstattern am Hofe Friedrich des Großen. 1740 begann er als Kabinett-Bildhauer am Berliner Schloss unter dem Hofarchitekten von Knobelsdorff und dem ebenfalls für den Hof tätigen Bildhauer J. A. Nahl.
Das Friderizianische Rokoko war auf Leichtigkeit und Eleganz ausgerichtet – üppig wuchernde Blütenknospen sowie Granatäpfel sind so außerordentlich plastisch und naturalistisch geschaffen, dass man sie berühren möchte. Als markantestes Erkennungszeichen Johann Michael Hoppenhaupts gilt vor allem der von der linken oberen Rahmenecke in den Spiegel hineinragende Kranich. Diese ganz spezifische Formensprache finden wir immer wieder in seinen Arbeiten, wie zum Beispiel im Arbeits- und Schlafzimmer Friedrichs des Großen, Schloss Sanssouci, Potsdam.
Der Rokoko-Spiegel repräsentiert das Friderizianische Rokoko in höchster Vollendung.
Ausstellungen
- Ausstellung „Kunstschätze aus Münchner Privatbesitz“, Oktober 1965, Münchner Stadtmuseum, Katalog-Nr. 19
- Ausstellung „Europäisches Rokoko“, 15. Juni – 15. Sept. 1958, Residenz München, Katalog-Nr. 855
Literatur
- E. A. Seemann: „Preußische Königsschlösser in Berlin und Potsdam“, S. 135
- Hans Huth: „Friderizianische Möbel“, Abb. 5
- Lydia-Lida Dewiel: „Möbel-Stilkunde“
Provenienz
Ehemals Sammlung Fischer Böhler, München.